KRIPPENKONZEPT
der Ev.-Luth. Kindertagesstätte Wackelzahn in Bergedorf - Lohbrügge
Die Arbeit mit Kindern im Alter von 2 Monaten bis 3 Jahren
Die professionelle Haltung der pädagogischen Mitarbeiterinnen der Kita Wackelzahn zur Arbeit mit den Jüngsten.
Vordergründig prägt neben der eigentlichen päd. Arbeit in einer entsprechend strukturierten, vertrauensvollen Raum- und Angebots-Atmosphäre der Beziehungs- und Kommunikationsaufbau zu den Kindern und deren Eltern unsere pädagogische Grundhaltung:
→ Die Achtung der Würde jedes einzelnen Kindes und Elternteils
→ der gegenseitige Respekt, die gegenseitige Wertschätzung
→ der Aufbau einer empathischen, sozioemotionalen, partnerschaftlichen Beziehung zueinander
→ die Beförderung der Kontaktaufnahme bzw. die Hilfestellung bei der Bewältigung von Konfliktsituationen v. a. in der ersten Zeit der Eingewöhnung
→ an den bereits vorhandenen Kompetenzen der Jüngsten ansetzen, diese weiterentwickeln und dabei auch den Eltern beratend und unterstützend zur Seite zu stehen (s. u.: Elternarbeit)
Insgesamt wird die Aufnahme von 28 Kindern im Alter v. 2 Monaten (8 Wochen) bis 3 Jahren problemlos möglich sein. Dazu stehen insgesamt fünf pädagogische Fachkräfte ausschließlich für die pädagogische Arbeit mit den Krippenkindern zur Verfügung. Bei Bedarf werden sie von einer ständigen Vertretungskraft und von bis zu drei weiteren Fachkräften aus dem Elementarbereich unterstützt.
Der Krippenbereich bietet Kindern (und Eltern) neben
→ den beiden Basisräumen mit jeweils einer großen Kletterlandschaft mit Bewegungspodest, Rückzugs- bzw. Kuschelecken, einer kl. Kinderküche und weiteren vielfältigen pädagogischen Nutzungsmöglichkeiten und einem kl. Mal-Atelier
→ einem Ruhebereich mit Schlafpodest und angrenzendem Matratzenlager
→ zwei multifunktional nutzbaren Essensbereichen
einen eigenen Vorraum zwecks trockener Unterbringungsmöglichkeit für die Kinderwagen und einen von den pädagogischen Bereichen abgetrennten Flur- bzw. Garderobenbereich.
Ein ganz wichtiger Aspekt in der Raumgestaltung kommt neben der altersangemessenen, heimeligen wie anregenden Farb- bzw. Materialgestaltung der Aus- bzw. Beleuchtung der Räumlichkeiten zu. So sind die o. g. Funktionsräume mit Sichtkontakt zum Außenbereich mit nahezu durchgehenden Fensterflächen versehen und im Innenbereich mit Sichtfenstern ausgestattet, durch die die Kinder aus verschiedenen Räumen heraus miteinander kommunizieren können:
→ Die Gestaltung der Basisräume I und II ist dem Bewegungsdrang, den Möglichkeiten unterschiedlichster Körper- bzw. Sinneserfahrungen der Kinder gewissermaßen ’geschuldet‘: Elemente zum Klettern, zum Balancieren, das Bekrabbeln und Befühlen unterschiedlichster Oberflächenbeschaffenheiten wie Kork, Hanf, Kieselsteine, Astholz oder verschiedener Teppichmaterialien unter Berücksichtigung der Raumerfahrung sowohl am Boden als auch in der 2. Ebene kommen hierbei zum Zug. Und: Die Kreativität der Kinder ist gefordert! Anhand zahlreicher Baumaterialien/-elemente können sie sich ggf. ihre eigene kleine Bewegungslandschaft konstruieren.
→ In dem Malatelier können auch die Krippenkinder ’Künstler’ sein: Sie malen, experimentieren mit verschiedenen Farbmaterialien an den Tischen, an den Staffeleien und auch auf dem Fußboden (eigens für die Krabbelkinder)!
→ Die Schlafbereiche sind u. a. ausgestattet mit einem Schlafpodest, unserer ‚Schlafburg‘, laden zum Schlafen wie zum Klettern und Spielen ein und können somit pädagogisch vielseitig genutzt werden.
→ Begehbare Wickeltische im sanitären Bereich sind selbstverständlich. Dazu sind auch in diesen Räumen viele abgehängte Spiegel vorhanden, in denen sich die Kinder immer wieder selbst betrachten können.
→ Weitere beispielhafte Raumelemente sind:
– Spiegelflächen und Lauflernstangen
– Möglichkeiten für weitere Spiel- und Aktionsräume bzw. Rollenspiele – u. a. eine Küchenecke und auch verschiedene ’Forscherecken’ mit Lernwerkstatt-Charakter
– Rückzugsbereiche bzw. –ecken für die Jüngsten und für deren Mütter (’Stillecken’)
Bildung kann nicht von außen „gemacht“ werden. Sie ist ein aktiver selbst gesteuerter und ganzheitlicher, auf Emotionen begründeter und alle Körpersinne ansprechender Prozess. Jede Erfahrung, die ein Kind von Beginn an macht, fördert die Entwicklung neuronaler Vernetzungen im Gehirn, die Konstruktion von Denkstrukturen. Kleinkinder entwickeln ihr Denken, ihren Intellekt übers Handeln.
In diesem Sinne ist Bildung = Selbst-Bildung.
Beziehung und Bindung sind die Basis für kindliche Selbstbildungsprozesse. Bildungsprozesse ereignen sich, indem Kinder an Vertrautes anknüpfend neue Erfahrungen wagen. Es ist wichtig, dass die Kleinsten sich in der Krippe wohl fühlen, sich integrieren, von den Angeboten profitieren, sich Kompetenzen aneignen und ihrer Fähigkeiten bewusst werden können. Dafür haben wir folgende Voraussetzungen:
→ Jedes Kind muss elternbegleitet/bezugspersonorientiert eingewöhnt werden.
→ Unsere Jüngsten erfahren emotionale Zuwendungen und viel Aufmerksamkeit, eine hohe Antwortbereitschaft durch das päd. Fachpersonal bzw. die Bezugspersonen.
→ Sprachliche Stimulation und Unterstützung der Kommunikationsversuche, eine entscheidende Herausforderung v. a. bei den jüngsten Kindern!
→ Altersgemäße Entwicklungsanregungen, basierend auf adäquatem Entwicklungswissen der päd. Fachkräfte.
→ Aktive Entwicklungsbegleitung durch die päd. Fachkräfte, ebenso wie angemessene Freiräume (und Rückzugsmöglichkeiten), um selbständig agieren zu können.
→ Experimentierflächen für Kopf, Hand & Fuß, kurz: für alle Körpersinne.
→ Respektierung der kindlichen Zeitvorstellungen.
→ Freund- bzw. Spielpartnerschaften für Kinder verschiedenen Alters fördern, um anhand von Nachahmungsverhalten bzw. dementsprechenden Spielsituationen das initiierte Lernen vielfältig zu verstärken…
Über Ich- und Selbst-Erfahrungen zur eigenen Persönlichkeit
Unsere Ziele in der päd. Arbeit mit unseren Kleinsten sind geprägt durch die Förderung ihrer Selbständigkeit anhand von Selbstverwirklichungs- und Selbstbildungsprozessen. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die Förderung der Entwicklung einer psychoemotionalen Stabilität (Stichwort: Resilienzkompetenzen).
Unsere Krippenerzieher/innen gehen grundsätzlich auf die Bedürfnisse der Kinder, auf ihre Interessenlagen, ihre Neugier ein und setzen diese in altersadäquate Angebote um. Insofern werden die päd. Bereiche offen für alle Kinder sein, die Kinder selbst in wechselnden Settings sowohl in altersheterogenen als auch -homogenen Gruppen betreut.
Körper-Erfahrungen → Über das Ich und Du zur Entwicklung empathischer Kompetenzen
Zusammenfassend aus den Darstellungen des Bildungskonzeptes und der Raumkonzeption wird deutlich:
→ Die Bereitstellung senso- und psychomotorische Erfahrungsfelder
→ die Raumbereiche mit dem päd. Schwerpunkt ’Kreatives Gestalten’
→ die persönlichen und kommunikativen Erfahrungen im Rahmen der täglichen Körperpflege, Sauberkeit & Hygiene
→ das individuelle wie gemeinsame Sammeln erster Umwelt-/Naturerfahrungen in den ’Forscherecken’/Lernwerkstattbereichen sowie auf unserem Außengelände
tragen zur individuellen Entwicklung nicht nur von kognitiven oder psychomotorischen, sondern eben auch von kommunikativen, sozialen und empathischen Kompetenzen bei.
Bereits vor Betreuungsbeginn eines Krippen- wie auch Elementarkindes werden wir die Eltern im Rahmen eines Aufnahmegespräches über die Eingewöhnungsphase nach dem Berliner Modell eingehend informieren. Dabei berücksichtigen wir (familiäre) Realitäten, Wünsche und Ängste der Eltern gleichermaßen.
In diesem Vorgespräch wird den Eltern die Wichtigkeit der von ihnen begleiteten Eingewöhnung verständlich gemacht. Die Eingewöhnungsphase kann nur zusammen mit einer primären Bezugsperson des Kindes gelingen, da diese das Kind am besten kennt und sein Vertrauen besitzt. (In den Vorgesprächen werden auch Schlaf- und Essgewohnheiten und andere Besonderheiten des Kindes und seiner Familie besprochen.)
Wir möchten eine grundlegende vertrauensvolle Beziehung zu Eltern und Kind(ern) aufbauen. Die Kompetenzen der Eltern werden geschätzt und sie somit als ’erster Experte’ fürs eigene Kind wahr- bzw. ernst genommen.
Auf Grundlage des dadurch bei dem Kleinkind vorhandenen soliden Sicherheitsgefühls kann sich seine Erzieherin/Patin ihm nun nähern und direkter zuwenden – ohne sich dabei aufzudrängen – und die Beziehung zu ihm täglich intensiver gestalten. Erst dann kann sich das Elternteil phasenweise entfernen – mit immer länger währenden Zeitintervallen.
Analog zu den Elementarkindern verläuft die Dauer der Eingewöhnungsphase individuell zwischen 10 bis 20 Werktagen, je nachdem, wann das Kind in der Lage sein wird, ohne seine Eltern bzw. primären Bezugspersonen in der Krippe zu verweilen.
Die alltägliche päd. Arbeit: der rhythmisierte Tagesablauf
Der ’Alltag’ in einer gerafften Übersicht
6:00 bis 8:00 Uhr Frühdienst
8:15 bis ca. 9:00 Uhr Frühstück – in 2 Gruppen bzw. 2 Bereichen, mit einer betont sozialen Komponente gestaltet: Ein 2. Frühstück gibt es mittlerweile regelmäßig ab 10:00 Uhr.
9:15 Uhr Morgenkreis – 15 Min., z. B. mit ’Aktionskörbchen’.
Danach: Freispiel, Angebote in Kleingruppen, ins eigens für die Krippenkinder gestaltete Außengelände gehen.
11:15 Uhr Mittagessen – in entspannter Atmosphäre wird ein gesundes, ökologisches Mittagessen angeboten. Im Anschluss Wickeln, Zähne putzen.
ab ca. 12:00 Schlafenszeit für die Jüngsten bzw. Ruhepause für alle (in der Zeit bsplsw. gemeinsam Bücher anschauen…)
ab 14:00 Uhr kleiner Imbiss für alle
14:30 bis 16:00 Uhr kleinere Angebote, Freispiel, ins Außengelände gehen.
Ab 16:00 Uhr Spätdienst
Der Tagesablauf hat zwar seine wichtigen, einen geordneten Rhythmus vermittelnden Orientierungspunkte, ist aber von der päd. Umsetzung her als ein ’Offener Ablauf’ zu begreifen. Dabei kommt es darauf an, neben ihren Interessen/Neigungen/bevorzugten Spielaktivitäten die individuellen Bedürfnisse und pers. (Zeit-)Rhythmen der Kinder in Bezug auf ihre Ess- und Trinkgewohnheiten, aber auch hinsichtlich ihres persönlichen Wickelbedarfs zu erkennen.
Rituale sind im Hinblick auf (Ein-)Gewöhnung & (Neu-)Orientierung, Kontinuität & Sicherheitsgefühl, Bindungsaufbau & Zugehörigkeit unverzichtbar! So gilt bsplsw. bei der Begrüßung bzw. dem Ankommen: Jedes Kind und jedes Elternteil wird mit Namen begrüßt. Außerdem wird das Kind willkommen geheißen und ihm durch ein kleines Gespräch oder durch eine (z. B. visualisierte, Stichwort: Digitaler Bilderrahmen im Eingangs-/Garderobenbereich) Erinnerung an ein schönes Ereignis aus den Vortagen der ’Einstieg’ erleichtert. Die Eltern werden abschließend z. B. durch ein Winke-Ritual gemeinsam verabschiedet.
Nach dem Frühstück werden im alltäglichen Morgenkreis alle Kinder namentlich begrüßt. Auch hier beginnen wir unsere Zusammenkunft mit einem christlich geprägten Ritual – einem Spruch, einem Gebet, einer Geschichte oder einem Lied.
Danach können sich die Kinder ein weiteres Morgenkreis-Angebot aus dem Aktionskörbchen, versehen mit unterschiedlichen Symbolen, heraussuchen – z.B. Singen, Vorlesen, Fingerspiele.
Nach dem Morgenkreis, der ersten Angebotsphase und dem anschl. Mittagessen ist Wickel-, Ruhe- und Schlafenszeit: Über die methodisch-ritualisierte Verwendung den Kindern geläufiger Lieder (z. T. mit christlich-religiösem Bezug), Spieluhren oder bestimmter Lichtspiele ’erleichtern’ die Erzieher/innen den Kindern den Übergang aus der aktiven in die passive (Ruhe-)Phase.
(Anm.: Grundsätzlich gilt: Pflegezeit ist eine ’Zeit der Nähe’, eine intime Zeit zwischen den Erzieherinnen/Patinnen und ihren Kindern: Gerade Pflegesituationen finden in einer angenehmen, positiven (Raum-)Atmosphäre statt!)
In der Abholphase wird jedes Kind persönlich von den Erzieher/innen verabschiedet bzw. seinem Elternteil übergeben!
Natürlich feiern wir auch die Geburtstage, verschiedene Jahresfeste und gehen regelmäßig auf Ausflüge. All dieses gibt den Kindern ein Gefühl von Zeit und Rhythmus.
Die Mahlzeiten: So viel Ökologie wie möglich!
Die Mahlzeiten und die Art der Essenseinnahme richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder und finden grundsätzlich in einer ruhigen, heimeligen Atmosphäre statt. Die Kleinsten werden selbstverständlich gefüttert – die Größeren essen selbständig bzw. werden dabei unterstützt. In diesem Rahmen werden allen Kindern Eindrücke unserer Esskultur vermittelt (Umgang mit Geschirr, ggf. Eindecken der Tische usw.) und gemeinsame christliche Tisch-Rituale vor dem Essen begangen.
Eine gesunde, ausgewogene, vollwertige Ernährung spielt in der Kita eine ganz wichtige Rolle – die Kita kocht selbst!
Die Grundnahrungsmittel, die wir dabei verwenden, beziehen wir bei entsprechenden lokalen und regionalen Anbietern – und dabei mittlerweile zu über 90% aus biologischem Anbau!
Ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit in diesem Bereich – der fühlbare Speiseplan: Täglich wird ein Präsentationstisch in unserer neu gebauten Elternsitzecke, die zugleich als ‘Raumteiler‘ zu unserem Kinderrestaurant im Ele-Bereich fungiert, mit den Lebensmitteln und Gewürzen, die auf dem Speiseplan für den jeweiligen Tag stehen, bestückt. Die dort ausgestellten Lebensmittel sind dann ständig für alle Kinder ‘begreif – und beschnupperbar‘!
Daneben sind unsere Ele- wie Krippenkinder mitverantwortlich für die gemeinsame Bewirtschaftung unseres ca. 90 qm großen Bauerngartens: Sie harken und schaufeln mit eigens für sie bereit gestellten Kinder-Gartengeräten und ernten die selbst gesäten und gepflanzten Kräuter, Gemüse- und Obstsorten, die ihr jeweiliges Gartenbeet bzw. ihre ‚Kräuterspirale‘ über das Jahr hergibt!
Seit 2010 bietet die Wackelzahn-Küche eine tägliche ‘Komplettversorgung‘ zu allen Essenszeiten an: Vom gesunden, ökologisch-vollwertigen Frühstück & Mittagessen über sämtliche Zwischenmahlzeiten bis hin zum Nachmittagsimbiss/Spätdienstsnack. Dafür entrichten alle Eltern seit September 2014 im gegenseitigen Einverständnis eine Lebensmittelpauschale in Höhe von 10 Euro pro Monat pro Kind!
Unter Berücksichtigung der Rolle des Raumes in seiner Ausgestaltung als der ’3. Erzieher’ (neben den Eltern und den Krippenpädagog/innen) orientieren sich die Angebote i. d. R. an folgenden Schwerpunkten:
→ Die Faszination der Kinder dieses Alters am kreativen Gestalten: im Atelier an den Staffeleien, an Bastel- und Maltischen und auf dem Fußboden mit unterschiedlichsten Materialien und ’Werkzeugen’
→ Bewegungsförderung in den Bewegungslandschaften: Raumecken und -plätze, die 2. Ebene und mobile Bewegungsbaustellen zum Klettern, Balancieren, Schaukeln etc. – als freies sowie durch die Erzieher/innen angeleitetes Turnangebot und dazu ebenfalls die vorhandenen Räumlichkeiten des Elementarbereichs nutzend
→ Freies Bauen in den Bauecken/-bereichen – dabei unterstützen die Erzieher/innen in erster Linie nur…
→ Die Wasser-Lernwerkstatt im Elementarbereich kann ebenfalls v. d. Krippenkindern genutzt werden!
→ Entwicklung sprachlicher Kompetenzen wie auch bsplsw. mathematischer Grunderfahrungen durch das Einbringen kommunikativer, lustvoller Spielideen in den pädagogischen Alltag – z. B. anhand von Liedern/Geschichten, Fingerspielen, verschiedenster Materialien zum Sortieren, unterschiedlicher Behälter, in die etwas gefüllt werden kann usw.
→ Erforschen natürlicher Phänomene in den ’Forscherecken’, in der Umgebung/Umwelt auf dem Kita-Außengelände bzw. im Rahmen kleinerer Ausflüge in die angrenzenden Parks (ins Grüne Zentrum)
→ Erste Erfahrungen mit der Bibel, mit biblischen Geschichten im Rahmen altersgerecht gestalteter religionspädagogischer Angebote, u. a. im Rahmen der jährlich stattfindenden KinderBibelwochen
→ Gesundheitsfördernde Angebote – z. T. in Projektform – v. a. zu den Themen Ernährung, Bewegung, Hygiene & Sauberkeitserziehung; auch unter Einbeziehung der Eltern im Rahmen entsprechender Angebote für Eltern-Kind-Gruppen im Ev. Familienzentrum
Die Elternarbeit: Partizipation durch Mitgestaltung
Die Zusammenarbeit mit den Eltern unserer Krippenkinder benötigt besondere Strukturen und Elemente:
Wichtig für den gemeinsamen Aufbau eines guten, konstruktiven Vertrauensverhältnisses ist dabei ein umfassender, gelingender Informationsaustausch mit den Eltern, der für die gemeinsame Mitwirkung am Entwicklungsprozess des Kindes unerlässlich ist. Dazu sind regelmäßige Einzel- bzw. Entwicklungsgespräche nötig, die bei Bedarf durch notwendige, spezielle Formen der Eltern- bzw. Familienberatung im Wesentlichen durch die im hiesigen Familienzentrum ansässigen Kooperationspartner aus der Jugend-/Familienhilfe ergänzt werden.
Umsetzung
→ Ein gutes Aufnahmegespräch, in dem die Eingewöhnung ausführlich erklärt wird. In diesem Gespräch werden auch andere wichtige Informationen, Erkenntnisse z. B. hinsichtlich der individuellen Entwicklung zu dem/n Kind/ern ausgetauscht.
→ Alle Eltern bekommen einen Elternbrief mit Informationen zum Ablauf der Eingewöhnung (bzw. der einzelnen Eingewöhnungsphasen).
→ Von den jeweiligen Eltern wird – auf Wunsch zusammen mit den Erzieher/innen/PatInnen – ein ICH-Buch zu ihrem/n Kind/ern erstellt (Bilder, Fotos vom Kind, den Eltern u. ä.)
→ Ein zweites Elterngespräch (nach dem intensiveren ersten Aufnahmegespräch) erfolgt 6-8 Wochen nach der Eingewöhnung.
→ Des Weiteren werden alle folgenden Elterngespräche im regelmäßigen Turnus (mind. eins pro Jahr) angeboten. Inhalt: Die Entwicklung des Kindes, beobachtet durch die Erzieherin/Patin. Ab dem ersten Tag des Krippenbesuchs wird die Erzieherin des Kindes über dessen Entwicklung Buch führen – dieses Portfolio ist ein Sammelordner, in dem anhand zahlreicher Fotos und kurzer Texte der Entwicklungsweg des Kindes dokumentiert wird.
Dokumentation und Transparenz der Umsetzung der Bildungsbereiche für die Eltern
→ Dokumentationsordner/Portfolios mit Fotoserien und Arbeitsergebnissen der Kinder, bezogen auf die Ziele der Hamburger Bildungsempfehlungen
→ Digitaler Bilderrahmen im Eingang mit den jeweiligen (Projekt-)Fotos der ’aktiven‘ Kinder
→ Ein von unseren Krippenmitarbeiterinnen produzierter ca. 45min. Film über ‘einen Tag bei den Milch-Zähnen in ihrer Kita Wackelzahn‘, der auf den Infoveranstaltungen für die Eltern unserer Jüngsten gezeigt und auch auf Wunsch verliehen werden kann!
→ Die Erzieherinnen visualisieren bzw. verschriflichen den Tagesablauf und die wesentlichen Informationen über unsere Tages-/Wochenangebote.
→ Es wird ein Infobuch geführt: Während der Bringezeit werden wichtige Informationen der Eltern für alle Erzieherinnen festgehalten, während die Patin bzw. prinzipiell alle Erzieherinnen im Rahmen der Abholsituation ggf. entsprechende Informationen für die Eltern über ihr Kind bereithalten (z.B. zum Essverhalten, Schlafverhalten etc.)
→ Spontane Tür- und Angelgespräche sollten grundsätzlich möglich sein!
Partizipation und Eltern-Mitarbeit
→ Gegenwärtig werden zweimal jährlich ein Krippen-Elternabend bzw. -Elterncafé angeboten (teilweise auch zu Themen/Problemen, von denen Eltern mit Kindern in diesem besagten Alter betroffen sind), an dem Eltern die Möglichkeit haben, Fragen an die päd. Fachkräfte zu stellen, sich untereinander auszutauschen und dergleichen…
→ Weiterhin finden mehrfach im Jahr in Kooperation mit entspr. ReferentInnen – u. a. aus anderen Einrichtungen der Familien-/Jugendhilfe – Elterninformationsabende zu pädagogischen sowie gesundheitsfördernden und -präventiven Themen für alle interessierten Eltern dieser Einrichtung bzw. des Stadtteils statt.
→ Weitere regelmäßige Angebote: Bastelnachmittage für Eltern (Spielmaterial für die Kinder herstellen), Gartentage usw.
Gemeinsames Gestalten von Übergängen: mit 2 oder mit 3 Jahren in den Elementarbereich
Die Arbeit mit den Zweijährigen in altersheterogenen Gruppen im Elementarbereich
Für alle Mitarbeiter/innen der Kita Wackelzahn ist es eine große Herausforderung, die so genannten ’früh entwickelten’ zweijährigen Kinder nach vorheriger Absprache mit ihren Eltern in den Elementarbereich zu integrieren, zumal unsere Jüngsten mehr Aufmerksamkeit bzw. individuelle Zuwendung als die Älteren brauchen.
Diese für alle Beteiligten höchst sensible Phase des Übergangs vom Krippen- in den Elementarbereich wird von der Kita-Leitung initiiert und des Weiteren in gemeinsamer Arbeit/Absprache zwischen den päd. Krippenfachkräften bzw. jeweiligen Patinnen, den neuen Erzieherinnen/Patinnen aus dem Elementarbereich und den betreffenden Eltern abgestimmt und koordiniert.
Grundsätzlich bekommen die (fast) dreijährigen, ’neuen‘ Elementarkinder von ihrer neuen Patin ein vertretbares Maß an ‘Mehr-Zuwendung’, d. h. die jeweiligen Angebote werden altersgemäß für alle Altersgruppen erstellt und somit v. a. dann auch für den Bedarf der Zweijährigen formuliert. Dabei werden sie dann i. d. R. nicht nur von der Erzieherin selbst sondern auch von den älteren Kindern tatkräftig unterstützt.
Zudem bieten wir regelmäßig exklusive Beschäftigungsmöglichkeiten explizit nur für die Altersgruppe der Dreijährigen an – z. B. im Rahmen größerer Hausprojekte wie Canto Elementar.
Fazit: Bei uns gibt es nicht die (geschlossene) Gruppe der Zweijährigen – wir haben sie ganz bewusst auf die einzelnen Patengruppen bzw. Erzieherinnen verteilt. Somit bekommen auch diese Kinder einen angemessenen, ‘gezielten’ Einstieg in die gruppengeprägte pädagogische Struktur von Angebot, individuellem Bedürfnis bzw. Interesse und dementsprechender Nachfrage. Und sie haben prinzipiell den gleichen Tagesrhythmus wie die älteren Elementarkinder – allenfalls mit Ausnahme der längeren Ruhe- bzw. bei Bedarf auch Schlafphasen nach dem Mittagessen.
Die dafür räumlichen und hygienischen Voraussetzungen, um den täglichen Bedürfnissen dieser Altersgruppe unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, sind im Elementarbereich der Kita vorhanden: Die Kinder können sich in die vorhandenen Ruheecken der Räume zurückziehen. Und ein ‚begehbarer‘ Wickeltisch ist in einem der großen Sanitärräume ebenfalls aufgebaut!